Agile Coach: Treibende Kraft einer agilen Transformation & nachhaltigen Veränderung
Immer mehr Organisationen entwickeln mithilfe ihrer Agile Coaches ein modernes und von effizienten Prozessen geprägtes Arbeitsumfeld. In meinem Artikel beschreibe ich dir meine Definition dieser Rolle, welche Aufgaben ein Agile Coach hat, welche Rollen er dabei einnimmt und welche Ausbildungen helfen, einer zu werden.

Inhalt
Was ist ein Agile Coach – wie ist die Definition?
Wenn es um Teams, Organisationen und deren kontinuierliche Weiterentwicklung geht, ist häufig eine Rolle beteiligt, die als “Agile Coach” bezeichnet wird.
Damit wir ein gemeinsames Verständnis über die Rolle eines Agile Coaches haben, möchte ich dir zunächst meine Definition vorstellen:
Ein Agile Coach ist ein Experte für agile Methoden, der seine Organisation und ihre Teams bei der Einführung und Umsetzung agiler Praktiken unterstützt. Er fördert eine Kultur, in der echte Zusammenarbeit, Selbstorganisation und kontinuierliche Verbesserung gelebt werden.
Im Unterschied zu einem Berater, der häufig konkrete Lösungen vorschlägt, unterstützt ein Agile Coach Teams und seine Organisation in der Regel dabei, eigene Lösungen zu finden und ihre Fähigkeiten kontinuierlich wie auch nachhaltig zu verbessern. Er nimmt somit häufig eine coachende Grundhaltung ein.
Vermutlich erkennst du bereits anhand meiner Definition die Bedeutung, die du als Agile Coach für die Gestaltung eines modernen Arbeitsumfelds, die Veränderung deiner Organisation und die Weiterentwicklung einzelner Teams einnimmst.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir uns mit möglichen Ausbildungen sowie mit dem Unterschied zwischen dir als Agile Coach und einem Scrum Master beschäftigen. Zunächst werfen wir aber einen Blick auf die Aufgaben, um die du dich als Agile Coach kümmern musst.
Welche Aufgaben hat ein Agile Coach?
Aufgrund der Rollenbeschreibung sind viele Menschen davon überzeugt, dass ein “Agile Coach” nur als “Coach” tätig ist. Auch ich habe das früher immer gedacht.
Mittlerweile kann ich dir verraten: Das stimmt nicht.
Als Agile Coach, der meiner Definition entspricht, bist du für eine Vielzahl von Aufgaben verantwortlich. Bei diesen Aufgaben und deiner Arbeit bist du in fünf unterschiedlichen Rollen unterwegs: Facilitator, Coach, Berater, Trainer und Mentor.
Fünf Rollen: Facilitator, Coach, Berater, Trainer und Mentor
Meine nachfolgende “Kuchengrafik” visualisiert dir die Vielseitigkeit deiner Rolle. Schauen wir uns an, was die einzelnen Rollen bedeuten und welche Aufgaben konkret damit zusammenhängen.

1. Facilitator: Einen Raum schaffen, in dem wertstiftende Ergebnisse entstehen
Als Moderator (oder: Facilitator) schaffst du als Agile Coach für eine Gruppe von Menschen einen zeitlich beschränkten organisatorischen Rahmen. In diesem können beispielsweise Führungskräfte, Teams, aber auch einzelne Mitarbeitende gemeinsame Ziele vereinbaren und erreichen.
Mit anderen Worten: Du moderierst verschiedene Termine und schafft durch deine Moderation einen Raum, in dem Teilnehmende wertstiftende Ergebnisse erarbeiten und beschließen können.
In der Realität moderierst du als Agile Coach deshalb Workshops, in denen Verbesserungen an Prozessen erarbeitet werden sollen oder Termine, die der kontinuierlichen Verbesserung dienen. Dazu gehört beispielsweise die Auswahl von Methoden und die Moderation der Retrospektive auf Organisations- oder Teamebene.
2. Coach: Durch offene Fragen bei der Lösungsfindung unterstützen
Als Coach bist du davon überzeugt, dass die Lösungen für die Probleme und Herausforderungen des Coachees (Person, die das Coaching in Anspruch nimmt) bei und in diesem selbst liegen. Du unterstützt die Person, die das Coaching in Anspruch nimmt, deshalb durch aktives Zuhören und durch offene Fragen bei der Lösungsfindung.
Als Agile Coach führst du beispielsweise vertrauliche Einzelgespräche mit Führungskräften, damit diese zunehmend eine agile Haltung entwickeln können. Mit Scrum Mastern reflektierst du über Herausforderungen in der Teamentwicklung & Teambildung und unterstützt diese dabei, Entwicklungsmaßnahmen für die Weiterentwicklung ihres Teams zu finden.
In dieser Rolle benötigst du als Agile Coach unbedingt das Vertrauen deines Coachees. Erst, wenn dieses Vertrauen – die sogenannte psychologische Sicherheit – hergestellt ist und dein Coachee keine Angst vor Konsequenzen hat, wird er seine Gedanken offen mit dir teilen. Nur dann können Gespräche mit wertstiftenden Ergebnissen entstehen.
Tipp: Sorge unbedingt für eine Vertraulichkeit der geführten Gespräche. Wenn Inhalte des Gesprächs nach außen dringen sollten, könntest du ansonsten das Vertrauen deiner Gesprächspartner und somit an Wirksamkeit verlieren.
3. Berater: Mögliche Lösungswege aufzeigen
Ab und zu benötigt eine Person oder ein Team einen Rat, eine Idee oder die Erfahrung einer anderen Person, um ein Problem lösen zu können. In einer solchen Situation bist du als Berater gefragt.
Als Berater und erfahrener Experte verstehst du die Fragen und Probleme deiner Auftraggebenden. Du gibst ihnen keine Erfolgsgarantie und weist sie darauf hin, dass deine aufgezeigten Lösungswege nur Vorschläge sind, die sie selbstständig bewerten und umsetzen müssen.
In diesem Zusammenhang bist du als Agile Coach bei der Erarbeitung oder Veränderung von Prozessen auf Organisationsebene gefordert, um den beteiligten Personen aufzuzeigen, wie Prozesse straffer oder wertstiftender gestaltet werden können.
Du bringst dich außerdem in die teamübergreifende Zusammenarbeit ein, indem du daran arbeitest, die Kommunikation zwischen den Teams und anderen Einheiten der Organisation zu verbessern. Hierfür stellst du zum Beispiel Methoden vor, die den Teams helfen, Abhängigkeiten und Zeitpunkte zur Lieferung abzustimmen.
Meiner Erfahrung nach werden Agile Coaches insbesondere dann um Rat gefragt, sobald es um die Implementierung von agilen Vorgehensweisen wie Scrum oder Kanban geht. Das Gleiche gilt für die Skalierung von agilen Vorgehensweisen über mehrere Teams oder Organisationseinheiten.
4. Trainer: Wissen weitergeben
Ein Trainer kann alles nötige Wissen zu einem bestimmten Thema vermitteln. Um als Trainer wirksam zu sein, musst du sowohl das relevante Wissen als auch entsprechende didaktische Fähigkeiten und Konzepte vorweisen können.
Als Trainer wirst du dann aktiv, wenn du den Mitarbeitenden deiner Organisation agile Methoden und Prinzipien wie Scrum oder Kanban vermitteln möchtest. Häufig bist du als Agile Coach auch im Training und der Ausbildung von Scrum Mastern gefragt, um ihnen Methoden für die Weiterentwicklung ihres Teams, für eine wertstiftende Kommunikation oder im Umgang mit Konflikten zu zeigen.
Beispielsweise kannst du ihnen deine Definition von “Team” zeigen, sodass die Scrum Master diese nutzen können, um erste Maßnahmen zur Weiterentwicklung ihres Teams zu ergreifen. Diese Impulse helfen den Scrum Mastern dabei, auf Teamebene wirksam zu sein und aus ihrem Team ein Hochleistungsteam zu entwickeln.
5. Mentor: Vorleben und erleben lassen
Ein Mentor ist eine Person, die bereits dort gewesen ist, wo der Mentee hin möchte.
In dieser Rolle unterstützt du unerfahrene Scrum Master darin, sich in ihrer Rolle zurecht zu finden. Außerdem wirst du als Mentor agile Werte, Teamregeln und Prinzipien vermitteln, sodass andere Mitglieder deiner Organisation diese verinnerlichen und eine entsprechende Haltung entwickeln können.
Tipp: Führe eine Auftragsklärung durch
Welche dieser fünf Rollen du als Agile Coach konkret einnimmst, hängt von der vorliegenden Problemstellung, dem Kontext sowie den Beteiligten ab.
In einigen Organisationen oder in einigen Teams unterstützt du zusätzlich noch bei der Identifikation und dem Umgang mit Hindernissen sowie bei der Förderung einer Kultur, die auf richtiger Zusammenarbeit, Selbstorganisation und kontinuierlicher Verbesserung basiert. Die Rollen, die du dabei einnimmst, sind individuell. In einigen Kontexten wirst du als Coach durch offene Fragen bei der Lösungsfindung unterstützen, während du in anderen Kontexten konkrete Lösungswege vorschlagen wirst.
Um Probleme in der gemeinsamen Zusammenarbeit und mögliche Konflikte zu vermeiden, empfehle ich dir unbedingt eine Auftragsklärung mit denen durchzuführen, die dich um Unterstützung bitten. Nur so wird dir klar, in welcher dieser fünf Rollen sie deine Unterstützung erwarten. Und nur so wird deinen Auftraggebenden klar, in welchen dieser Rollen sie deine Unterstützung erwarten können.

Ein Agile Coach ist nicht nur auf Organisations-Ebene wirksam
Bereits bei meiner Beschreibung und Vorstellung der fünf Rollen hast du sicherlich gemerkt, dass du als Agile Coach nicht nur in der Organisation, sondern auch in weiteren Kontexten unterwegs bist: im Selbst, Individuum, Team, Teamübergreifend.
Im Arbeitskontext “Selbst” reflektierst du regelmäßig über deine eigene Situation, dein Wohlbefinden, aber auch über deine Fähigkeiten. Im Individuum bist du als Coach aktiv und führst vertrauliche Einzelgespräche mit Führungskräften oder Mitarbeitenden aus deiner Organisation. Wenn du die Zusammenarbeit mehrerer Teams verbessern möchtest, wirst du im entsprechenden Arbeitskontext aktiv. Workshops, Retrospektiven oder andere Termine wirst du im Kontext Team, Teamübergreifend oder Organisation moderieren.
Tipp: Fokussiere dich auf Rollen
Du siehst: Als Agile Coach bist du nicht nur als “Coach” tätig, sondern kümmerst dich um wesentlich mehr Aufgaben. Ich sage dir: Ein Agile Coach zu sein – das ist eine vielfältige und zugleich herausfordernde Rolle.
Deshalb empfehle ich dir, dich auf einzelne der fünf Rollen zu fokussieren. Ansonsten riskierst du, aufgrund der Vielzahl von Themen und Anfragen zunehmend zu erschöpfen oder sogar auszubrennen.
Folgende Leitfragen helfen dir, dich zu fokussieren:
- Welche Rollen kann ich gut?
- Welche der Rollen oder welche mit ihnen verbundenen Aufgaben geben mir Energie?
- Was raubt mir Energie?
- In welchen Rollen möchte ich mich verbessern?
- Welche Rollen möchte ich zukünftig übernehmen?
Sobald du entschieden hast, auf welche Rollen du dich fokussieren möchtest, solltest du deine Entscheidung transparent machen – bei anderen Agile Coaches, Scrum Mastern, Teammitgliedern und Führungskräften. Anschließend solltest du bewusst nur Aufträge annehmen, in denen du in den von dir gewählten Rollen aktiv werden kannst.
Wir haben uns in diesem Abschnitt ausführlich mit den Aufgaben und der Bedeutung deiner Rolle beschäftigt. Jetzt schauen wir uns an, welche Voraussetzungen ein guter Agile Coach mitbringen sollte.
Welche Voraussetzungen sollte ein guter Agile Coach mitbringen?
Um ein guter Agile Coach zu sein, solltest du in erster Linie zwei Voraussetzungen erfüllen: Du solltest Experte für agile Methoden sein und über eine breite Erfahrung im Umgang mit (agilen) Teams verfügen.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Eigenschaften, die du mitbringen solltest. Einige halten diese Eigenschaften für “selbstverständlich” und “offensichtlich”. Ich finde es jedoch wichtig, dass wir auch über diese sprechen und uns mit diesen beschäftigen.
Diese Eigenschaften sind:
1. Kommunikative Fähigkeiten
Als Agile Coach solltest du dazu in der Lage sein, komplexe Themen einfach und verständlich erklären zu können. Außerdem solltest du mit deiner Kommunikation gegenüber Führungskräften und Teammitgliedern eine offene Kommunikation im Unternehmen fördern.
2. Empathie
Du solltest die Perspektive deiner Gesprächspartner verstehen und dich in diese hineinversetzen können: Warum geht eine Person in den Widerstand? Welche Ängste hat sie? Welche Bedürfnisse? Warum reagiert sie so, wie sie reagiert?
3. Geduld und Ausdauer
Unabhängig davon, ob du in deiner Organisation, in einem Team, bei Führungskräften oder in Einzelcoachings wirksam bist: Es braucht Zeit, um Teams oder Organisationen zu entwickeln und nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
Dabei wirst du auch einige Rückschläge erleiden – beispielsweise, weil die Menschen sich nicht so verhalten, wie du es dir möglicherweise erhofft hast. Insbesondere in solchen Situationen solltest du geduldig sein und die Menschen auch in schwierigen Situationen oder Gesprächen begleiten können.
4. Reflexionsfähigkeit
Als guter Agile Coach solltest du dein Verhalten regelmäßig reflektieren. Das allein reicht aber noch nicht. Du solltest außerdem dazu bereit sein, dein Verhalten, deine Methoden und deine Kommunikation zu hinterfragen und diese anzupassen. Nur so kannst du dich kontinuierlich verbessern und ein wirksamer Agile Coach sein.
5. Fähigkeiten in Teamentwicklung
Zu Beginn habe ich beschrieben, dass du Erfahrung im Umgang mit (agilen) Teams haben solltest. Was meine ich damit?
Zum einen meine ich damit, dass du verstehst, wie Modell für Teamentwicklung funktionieren und wie du sie anwenden kannst. Dazu gehört beispielsweise auch, dass du weißt, dass das Phasenmodell von Tuckman keinen automatischen Ablauf der fünf Phasen enthält und, dass jedes Team anders ist. Sprich, dass es individuell und teamspezifisch entwickelt werden muss.
Mir ist aber auch wichtig, dass du weißt, wie du mögliche nächste Entwicklungsschritte von Teams erkennen und geeignete Maßnahmen zur zielgerichteten Weiterentwicklung planen und umsetzen kannst. Dabei kann dir das von Holger und mir entwickelte Modell für nachhaltige Teamentwicklung helfen.
6. Selbstachtsamkeit
Die Weiterentwicklung von Menschen, Teams und Organisationen bringt viel Spaß. Dafür brauchst du aber auch viel Zeit und Geduld.
Deshalb solltest du als guter Agile Coach auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit achten. Fokussiere dich auf Themen und Rollen, die du übernehmen möchtest. Konkrete Tipps dafür habe ich dir bereits im Zusammenhang mit den Aufgaben eines Agile Coaches beschrieben.
Tipp: Sorge für ein Gleichgewicht zwischen erfahrenen und unerfahrenen Agile Coaches
Soweit zu den Voraussetzungen und Eigenschaften eines guten Agile Coaches.
Sicherlich musst du nicht alles von Anfang an mitbringen oder erfüllen. Es ist schließlich noch kein (guter) Agile Coach vom Himmel gefallen. Achte aber darauf, dass du dich bei deinen Aufgaben und in deiner Organisation kontinuierlich weiterentwickelst.
Es braucht Erfahrung!
Dafür muss in deiner Organisation ein gesundes Gleichgewicht zwischen erfahrenen und unerfahrenen Agile Coaches herrschen. Ich habe viele Organisationen gesehen, die zu 80-90% auf unerfahrene Agile Coaches gesetzt und sich anschließend über die Ergebnisse gewundert haben. Du brauchst einiges an Erfahrung, um als Agile Coach wertstiftend mit schwierigen Situationen, Aufgaben oder Widerständen umgehen zu können. Oder auch, um Entwicklungsschritte von Teams und Menschen erkennen und angehen zu können.
Das fehlende Gleichgewicht zwischen erfahrenen und unerfahrenen Agile Coaches ist entscheidend für den Erfolg einer (agilen) Transformation. Aber auch für deine persönliche Weiterentwicklung. Wie willst du dich schließlich weiterentwickeln, wenn es keinen Mentor gibt, von dem du lernen könntest?
Abschließend beschäftigen wir uns nun mit dem Unterschied zwischen einem Agile Coach und einem Scrum Master.
Welche Ausbildungen helfen, ein Agile Coach zu werden?
Es gibt eine Vielzahl von Ausbildungen und Zertifizierungen, die dir dabei helfen können, ein guter Agile Coach zu werden und dich auf deine Aufgaben vorzubereiten.
Folgende Beispiele fallen mir spontan ein:
1. Agile Coach Ausbildungen
Solche Ausbildungen fokussieren sich häufig auf das Vermitteln von Coaching-Kompetenzen und Methoden in agilen Arbeitsweisen. Ich kann dir die Ausbildung zum wertstiftenden Agile Coach bei oose empfehlen. Zum einen, weil Holger dort als Trainer mitwirkt und ich somit auch die anderen Trainer kenne. Zum anderen, weil ich selbst an dieser Ausbildung teilgenommen habe und deshalb die vermittelten Inhalte bedenkenlos empfehlen kann.
2. Trainings in Teamentwicklung
In deiner Rolle als Agile Coach solltest du wissen, wie du Teams und ihre Mitglieder kontinuierlich und nachhaltig weiterentwickeln kannst. Du solltest außerdem wissen, was es braucht, um Hochleistungsteams und starke Teams zu entwickeln.
In unserem Intensivtraining für nachhaltige Teamentwicklung vermitteln Holger und ich genau das. Gemeinsam mit den Teilnehmenden unseres Trainings sprechen wir darüber, was ihr Team als Nächstes braucht und was sie dafür wissen und können müssen. Beides sind wichtige Leitfragen für eine kontinuierliche und nachhaltige Teamentwicklung.
3. Coaching Ausbildungen
Eine Coaching-Ausbildung hilft dir dabei, die notwendigen Fähigkeiten zu erwerben, damit du in der Rolle als Coach wirksam wirst. Hierdurch kannst du Teammitglieder, Führungskräfte, Scrum Master und Team-Coaches mithilfe von offenen Fragen und einer guten Gesprächsführung bei der Lösungsfindung unterstützen.
4. Weitere Ausbildungen
Abhängig davon, welche Schwerpunkte in deinem Umfeld notwendig sind und auch davon, welche Schwerpunkte du selbst setzen möchtest, gibt es noch weitere Ausbildungen, die dir helfen können, ein besserer Agile Coach zu werden:
- Konflikttrainings oder Mediationsausbildungen,
- Moderationstrainings,
- Zertifizierungen in Scrum oder Kanban oder
- Ausbildungen in der Rolle als Trainer,
Ausbildungen und Zertifizierungen allein reichen nicht
Bitte denk daran, dass Ausbildungen und Zertifizierungen nicht ausreichen, wenn du ein guter Agile Coach werden möchtest. Wie im Modell für nachhaltige Teamentwicklung, braucht es auch in deiner persönlichen Weiterentwicklung ein gehöriges Maß an Erfahrung und eine Haltung der kontinuierlichen Verbesserung, damit du die notwendigen Fähigkeiten erwerben und vertiefen kannst.
Was ist der Unterschied zwischen einem Agile Coach und einem Scrum Master?
Diese Frage stellen sich Menschen in vielen Organisationen.
Der Scrum Master ist eine Rolle aus Scrum. Die Aufgabe eines Scrum Masters ist es, sich um die Implementierung oder Anwendung von Scrum in seinem Team zu kümmern. Er sorgt deshalb dafür, dass die Regeln und Prinzipien des Frameworks eingehalten werden und unterstützt sein Team bei der Selbstorganisation und der Weiterentwicklung.
Scrum Master fokussiert sich auf Teamentwicklung
Obwohl der Rollentitel den Fokus auf Scrum legt, hat der Scrum Master eher die Aufgabe seine Teammitglieder und sein Team persönlich und methodisch weiterzuentwickeln. Sein Fokus ist also die Teamentwicklung.
Agile Coach wirkt eher in der Organisation
Im Gegensatz dazu kannst du dich als Agile Coach eher als “externe” Unterstützung sehen, die deine gesamte Organisation bei der Implementierung agiler Methoden begleitet. Du bist in den meisten Fällen deshalb deutlich weniger als Teamebene, sondern viel mehr auf teamübergreifender Ebene oder auf Organisationsebene unterwegs.
Das schließt aber natürlich nicht aus, dass du punktuell und situativ nicht auch einzelne Teams unterstützen wirst. Im Unterschied zum Scrum Master, dessen Aufgabe es nun mal ist, für die korrekte Implementierung von Scrum zu sorgen, kannst du als Agile Coach dafür auf eine Vielzahl von möglichen Arbeitsmethoden und Frameworks zurückgreifen.
Zusammenarbeit mit Scrum Mastern
Mit deiner Rolle und deinen Aufgaben hast du eine größere Reichweite und unterstützt bei der Skalierung von agilen Vorgehensweisen in deiner Organisation. Sofern es in dieser auch Scrum Master gibt, wirst du mit diesen zusammenarbeiten und sie dabei unterstützen, Scrum einzuführen. Beispielsweise mithilfe entsprechender Mentorings, Coachings oder Trainings.
Dein Experte für Teamentwicklung

Markus Trbojevic
Teamentwickler, Coach und Autor von „Jedes Team ist anders“.
Markus liebt es, wenn sich Teammitglieder entwickeln und als Team sukzessive Erfolge feiern. Als Autor von „Jedes Team ist anders“ sieht er seine Mission darin, dir Teamentwicklung möglichst nahbar und verständlich zu machen, damit du ein starkes Team entwickeln kannst.
Du hast Rückfragen? Dann freut sich Markus auf deine Kontaktaufnahme über das Kontaktformular oder, indem du ihm einen Termin für eine Videokonferenz einstellst.